Wirkt Magnesium blutverdünnend - das solltest du wissen!

Wirkt Magnesium blutverdünnend?

Magnesium gilt als unverzichtbares und multifunktionales Mineral. Viele von uns kennen die entkrampfende Wirkung bei Wadenkrämpfen. Hat dieses Wundermineral auch einen blutverdünnenden Effekt? In diesem Beitrag erfährst du mehr zu dem interessanten Thema.

Viele Menschen müssen ab einem gewissen Alter blutverdünnende Arzneimittel einnehmen. Ihre Ärzte versuchen, mit diesen Medikamenten - Fachbegriff Gerinnungshemmer oder Antikoagulantien - das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verringern.

Ebenso haben sie die Bildung von Blutgerinnseln, etwa in Beinvenen - Thrombosen - im Blick. Was macht Blutgerinnsel so gefährlich und warum kann der natürliche Vorgang der Blutgerinnung zu lebensgefährlichen Vorgängen im menschlichen Körper führen? Welche Rolle kommt dabei Substanzen zu, die als Blutverdünner wirken?

Von Magnesium ist bekannt, dass sie den Blutdruck senken können und bei Gefäßerkrankungen wie der Schaufensterkrankheit positive Effekte haben können.

Hier könnte eine das Blut verdünnende Wirkung eine Rolle spielen.

Blutgerinnung und Blutverdünnung

Die Blutgerinnung ist ein lebenswichtiger Vorgang im menschlichen Körper. Bei Blutungen verklumpen die Blutplättchen, und es bilden sich Eiweißverbindungen. Ohne diese Funktion könnten wir bereits an kleinsten Verletzungen sterben.

Ist die Blutgerinnung grundsätzlich gestört, wie bei der vererblichen Bluterkrankheit, lässt sich diese reale Gefahr des Verblutens noch besser nachvollziehen. Jedoch hat die Blutgerinnung zwei verschiedene Gesichter.

Mit zunehmendem Lebensalter verdicken sich bei den meisten Menschen die Gefäßwände. Es bilden sich dort Ablagerungen. Im Volksmund sprechen wir von Verkalkung. Im Zusammenhang mit diesen Ablagerungen kann die Blutgerinnung für uns lebensgefährlich werden. Sie tritt dann an der falschen Stelle auf.

Verletzungen sowie Entzündungen an den verengten Gefäßwänden führen zur Bildung von Blutpfropfen (Thromben oder Blutgerinnseln). Sie verstopfen das betroffene Gefäß. Je nachdem in welchem körperlichen Bereich die Verstopfung auftritt, kommt es zur Thrombose in einer tiefen Beinvene, zum Herzinfarkt, zur Lungenembolie oder zum Schlaganfall.

Mediziner versuchen mit sogenannten Blutverdünnern wie Marcumar diesen lebensgefährlichen Ereignissen entgegenzuwirken. Die Bezeichnung Blutverdünner ist eine laienhafte Umschreibung. Medizinisch korrekt sprechen wir von Gerinnungshemmern, denn das Blut wird durch sie nicht wirklich dünner.

Gerinnungshemmende Medikamente können Nebenwirkungen haben. Unter anderem greift die Hemmung der Gerinnung auch bei traumatischen Ereignissen wie schweren Verletzungen. Wer diese Arzneien regelmäßig einnimmt, muss sich ständig dieser Gefahr bewusst sein.

Nicht verwunderlich, dass viele Menschen nach einem natürlichen Stoff suchen, der das Blut ausreichend "verdünnt", aber weniger intensiv wirkt als pharmazeutische Gerinnungshemmer. Vielleicht könnte Magnesium eine solche Substanz sein.

Hat Magnesium eine blutverdünnende Wirkung?

Magnesium und seine Funktionen im Herz-Kreislauf-System und innerhalb der Gefäße

Es ist schon seit Längerem bekannt, dass das multifunktionale Mineral eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Bei der Frage nach einer potenziellen blutverdünnenden Funktion lohnt sich der Blick aufs Detail. Wie arbeitet das Supermineral in den Blutgefäßen und wie kommt seine blutdrucksenkende Wirkung zustande?

Mediziner und Wissenschaftler kennen eine Messgröße, die auf den Zustand der Blutgefäße schließen lässt. Sie messen die sogenannte flussvermittelnde Vasodilatation. Was zunächst kompliziert klingt, hat einen einfachen Hintergrund. Über eine bestimmte Technik können die Mediziner den Blutfluss in den Gefäßen für einen kurzen Moment steigern.

Jetzt lässt sich messen, wie die Strömungskräfte auf die Gefäße wirken und wie schnell sich das Blut hindurchbewegt. Aus den Ergebnissen ziehen die Experten Rückschlüsse darauf, ob sich in den Blutgefäßen bestimmte Ablagerungen befinden und sich der Durchmesser bereits verengt hat.

Gesunde Gefäße reagieren auf den verstärkten Durchfluss von Blut mit einer kurzzeitigen Weitung. Sie sind elastisch genug, um auf den verstärkten Durchfluss mit einer Durchmesservergrößerung zu reagieren.

Interessanterweise zeigen wissenschaftliche Studien, dass hohe Magnesiumwerte die Weitung der Gefäße hervorrufen und verstärken können.

Hier könnte unter anderem eine Erklärung dafür liegen, dass Magnesiumtabletten den Blutdruck absenken können.

Wirkt das Mineral direkt blutverdünnend?

Wissenschaftler haben sich schon mit der Frage beschäftigt, wie sich der Magnesiumspiegel auf die Blutgerinnung an sich auswirkt. Sie konnten feststellen, dass das Mineral bei einer Blutgerinnungsstörung die Blutgerinnung fördern kann.

Hier arbeiten die Experten an einer ganz bestimmten Behandlung, die das Mineral einbezieht.

Indes konnten die Experten auch zeigen, dass dem Magnesiumgehalt im Blut eine positive Rolle bei auftretenden Blutgerinnseln zukommen kann. Das Wundermineral scheint mögliche Schäden an den Gefäßen, die bei Ereignissen wie Schlaganfall drohen, zu mindern.

Ob der Mineralstoff direkt auf die Blutgerinnung selbst einwirkt, ist umstritten. Manche Studien können hier im Ergebnis bei sehr hohen Magnesiumwerten einen nachweisbaren Effekt sehen.

In der populärwissenschaftlichen Literatur behaupten viele Autoren ohne weiteren Nachweis, das Wundermineral hemme grundsätzlich die Blutgerinnung. Hier besteht noch weiterer Forschungsbedarf.

Magnesiumbedarf und Zufuhr

Die Wirkungen auf Blutdruck und Blutgefäße sind durch viele wissenschaftliche Studien belegt. Es ist deshalb sinnvoll, nicht nur mit steigendem Lebensalter auf die Magnesiumversorgung zu achten.

Versteckte Mängel sind bei diesem Mineral nicht auszuschließen. Ob du einen möglicherweise durch Erkrankungen und Lebensalter gesteigerten Bedarf durch magnesiumhaltige Lebensmittel allein deckst, kann bezweifelt werden.

Die zusätzliche Zufuhr von Magnesiumsalzen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wie mit Magnesiumcitrat kann nicht nur dem Herz-Kreislauf-System und den Gefäßen zugutekommen. Das Mineral ist ein wichtiger Partner bei der Verstoffwechselung von Vitamin D. Ohne das Mineral kann das lebenswichtige Vitamin seine vielen Funktionen nicht entfalten.

Ebenso nützt ein gewisser Magnesiumüberschuss den vielen Enzymen, die für ihre Arbeit auf das Mineral angewiesen sind. Auch die Knochengesundheit und das Immunsystem profitieren von ausreichenden Magnesiumspiegeln. Gleiches gilt für den Insulinspiegel.

Ersatz für Blutverdünner?

Das lebenswichtige Mineral scheint nach derzeitigem Erkenntnisstand an verschiedenen Stellen aktiv zu sein, die mit der Blutgerinnung zu tun haben. Auch wenn nicht abschließend geklärt wurde, ob es die Gerinnung hemmt, erweitert es die Gefäße. Diese gefäßerweiternde Wirkung beugt der gefährlichen Verengung der Gefäße vor.

Es ist vorwiegend die Verengung, die mit zunehmendem Lebensalter durch Ablagerungen und Fettstoffwechselstörungen auftritt und eine gefährliche Blutgerinnselbildung fördert. Verengte Blutgefäße neigen zu entzündeten und verletzten Gefäßwänden. Dort entstehen Blutungen.

Über die Blutgerinnung kommt es zu Verhärtungen. Je nachdem wie groß die entsprechenden Bluttropfen sind, desto eher droht eine Verstopfung des Gefäßes. Wenn eine Substanz für eine beständige Erweiterung der Gefäße sorgt, dann beugt der Stoff Gerinnseln vor.

Er mag damit kein klassischer Ersatz für die typischen Gerinnungshemmer sein. Er wirkt nach aktuellem nur bedingt direkt blutverdünnend. Dennoch verringert er das Risiko für Ereignisse wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Venenthrombose oder Lungenembolie. 

Hat Magnesium eine blutverdünnende Wirkung?

Bedarfswerte

Wie viel wir von dem Wundermineral täglich benötigen, ist nicht eindeutig geklärt. Konservative Organisationen, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), setzen hier zwischen 300 und 350 mg pro Tag an. Ob diese Empfehlungen bei der Zufuhr ausreichend sind, wird Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Studien sein.

In den USA empfehlen Ernährungsexperten ungefähr 400 mg pro Tag.

Es mag auch eine Rolle sein, welche Magnesiumform wir aufnehmen. Hier sind in Magnesiumpräparaten unterschiedlicher Arten verfügbar. Neben dem bekannten Magnesiumcitrat, das gut vom Körper aufgenommen wird, gibt es unter den Magnesiumsalzen noch einige weitere interessante Typen wie Magnesiumtaurat oder -malat.

Sie unterscheiden sich in der Bioverfügbarkeit und damit in der Intensität, in der sie vom Körper aufgenommen werden.

Nahrungsergänzungsmittel und magnesiumhaltige Lebensmittel

Ernähre dich mit Lebensmitteln, die einen hohen Magnesiumgehalt aufweisen:

  • Vollkornprodukte,
  • Ölsaaten,
  • Nüsse und Kakao

sind hier eine gute Wahl. Solltest du deinen Magnesiumspiegel mit Nahrungsergänzungsmitteln erhöhen wollen, entscheide dich für hochwertige Magnesiumtabletten mit einer vom Körper gut verwertbaren Magnesiumart.

Interessant können etwa Produkte sein, die verschiedene Formen des Minerals in einem Präparat vereinigen. Halte dich an die vorgegebene Dosierung. 

Vermutest du einen eklatanten Magnesiummangel, kann es auch sinnvoll sein, den Spiegel vom Arzt messen zu lassen. So vermeidest du die Gefahr einer Überdosierung.

Fazit

Wirkt Magnesium blutverdünnend? Diese Frage konnten Experten bisher noch nicht eindeutig klären. Die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen aber, dass das Mineral eng mit der Gefäßgesundheit, der Gefäßweitung und anderen Aspekten im Umfeld der Blutgerinnung verbunden ist.

Das Wundermineral macht klassischen Gerinnungshemmern zwar keine direkte Konkurrenz. Es kann aber allgemein zur Gefäßgesundheit und Gesundheit des Blutes beitragen. Es setzt an anderen Stellen an als die typischen Gerinnungshemmer.

Hier könnten weitere wissenschaftliche Untersuchungen eines Tages zeigen, dass mit ausreichenden Magnesiumspiegeln bei einigen Menschen keine blutverdünnenden Arzneimittel nötig sind. Noch ist das Zukunftsmusik. Du solltest dich an die Vorgaben deines Arztes halten, wenn es um Blutgerinnungshemmer geht.

Sorge aber dennoch dafür, dass deine Magnesiumwerte in Ordnung sind. Du senkst auf diese Weise auch deinen Blutdruck, was ebenfalls die Gefahr von Gefäßschäden und Gefäßverdickungen verringert.

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